FRANZ-XAVER STEIB IST EHRENKOMMANDANT

Emanuel Löchl, Interims-Chef der Gredinger Feuerwehrleute, nun auch förmlich zum Nachfolger gewählt

Die Freiwillige Feuerwehr in Greding kann jetzt wieder in geregelten Bahnen agieren: In der Jahresversammlung ist Emanuel Löchl von den Mitgliedern zum Kommandanten gewählt worden. Das war er bislang auch schon, doch war der ehemalige Stellvertreter von Franz-Xaver Steib Anfang des Jahres vom Bürgermeister berufen worden, er bekleidete das Amt lediglich interimsweise. Steibs Amtszeit war nämlich abgelaufen, eine Wahl in Präsenz aber zu diesem Zeitpunkt wegen der Pandemie nicht möglich gewesen. 


Gewählt werden musste also gleich doppelt für die nächsten sechs Jahre: ein neuer Kommandant plus ein neuer stellvertretender Kommandant – lediglich Thomas Mendl, bislang schon einer der beiden Stellvertreter, bekleidet seinen Posten bis mindestens 2026. Seit 2019 wirken in der Gredinger Wehr zwei stellvertretende Kommandanten in der Führungsspitze der Aktiven. Emanuel Löchl erhielt überwältigende 53 Stimmen von der Versammlung, lediglich zwei Mitglieder sprachen sich gegen ihn aus. Tobias Dienstbier wurde mit 48 Ja-Stimmen zum stellvertretenden Kommandanten gewählt.

Der Mann des Abends war allerdings der Mann der Vergangenheit: Franz-Xaver Steib – der noch immer Kreisbrandmeister bleibt. „Nach 26 Jahren Führung in der Feuerwehr der Stadt Greding sage ich vielen Dank an alle, die mich in meiner bisherigen Feuerwehrlaufbahn begleitet haben“, sagte er nach der Wahl seines Nachfolgers. Dem neuen Team wünsche er viel Glück, so Steib unter dem Applaus der Feuerwehrleute. Sie riefen ihn noch an diesem Abend zum Ehrenkommandanten aus.

Die letzten zwei Jahrefallen eher mager aus

Steib, der 13 Jahre Kommandant und zuvor 13 Jahre Stellvertreter gewesen war, hielt ein letztes Mal Rückschau und zog Bilanz unter die vergangenen zwei Jahre – der Bericht fiel wegen der Pandemie jedoch deutlich schmaler aus als gewohnt. 2020 beispielsweise hat es überhaupt keine Ausbildungsveranstaltung bei der Wehr gegeben, auch im vergangenen Jahr war eher Sparflamme angesagt.

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 haben Steib zufolge 88 Aktive die Gredinger Wehr unterstützt, 9 davon sind Frauen. Hinzu kommen noch 12 Mitglieder der Jugendfeuerwehr. 29 Atemschutzgeräteträger und 12 Kameraden für die Absturzsicherung sind dabei. Dem Feuerwehrverein gehörten zum Stichtag 297 Mitglieder an, ergänzte der stellvertretende Vorsitzende David Werner in Vertretung für den Vorsitzenden Patrick Stadler.
Der komplette Kreisbrandmeister-Bereich, also die Stadt Greding plus 18 Einheiten in den Gemeindeteilen, umfasse 707 Mitglieder, berichtete Steib, 92 von ihnen seien Frauen. In sechs Jugendgruppen ziehen die Wehren 89 Jugendliche nach.

Der Einsatzstatistik merkte man deutlich an, dass in der Coronazeit wegen der Lockdowns weniger los war. Weil Veranstaltungen ausfielen, musste nicht abgesperrt werden, solche sogenannten „sonstigen Einsätze“ – 2019 waren es noch 22 gewesen – reduzierten sich auf 5 (2020) und 6 (2021); zusammengenommen also gerade noch die Hälfte. 57 Einsätze gesamt im Jahr 2020 bedeuteten einen Minusrekord bis mindestens 2009, so weit reichte nämlich die präsentierte Statistik zurück. 78 Einsätze im vergangenen Jahr dagegen erreichten schon fast wieder Normalmaß.

Für fünf Menschen kommt Hilfe der Feuerwehr zu spät

Das lässt sich auch an den Einsatzstunden ablesen: Mussten vor zwei Jahren lediglich 962 Stunden investiert werden, waren es im vergangenen Jahr schon wieder 1422. 33 Menschen habe man bei den verschiedenen Einsätzen betreut, so Steib, weitere 3 gerettet. Für fünf Menschen jedoch kam jede Hilfe zu spät, sie starben.

Vor der Ernennung Steibs zum Ehrenkommandanten hielt sein Nachfolger Emanuel Löchl eine verabschiedende Laudation auf ihn. Doch war diese Auszeichnung nicht die einzige Ehrung, die die Wehr in der Jahresversammlung vornahm: Für 40 Jahre Feuerwehrdienst wurden Klaus Preischl und Volker Lehr geehrt; Konrad Lang erhält dieselbe Würdigung, er war allerdings nicht anwesend.

 

Quelle: Hilpoltsteiner Kurier, 13.05.2022, Volker Luff