JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG ÜBER 2024

Eine tolle Nachwuchsarbeit, die mit einer Siegesfeier belohnt wurde; ein neues Fahrzeug, das die Kameraden schon vor seiner Indienststellung kräftig beansprucht haben; die zweithöchste Zahl an Einsatzstunden in der eigenen Wehrgeschichte; und Fluthelfer mit dem Blick über den Tellerrand: Die Feuerwehr Greding hat einem außergewöhnlichen Jahr nun eine Premiere folgen lassen, sie hielt nämlich ihre Jahresversammlung erstmals im eigenen Domizil an der Achmühle ab.

Auf einen Trend zu Höchstwerten, auf die man eigentlich gar nicht so sehr erpicht ist, verwies dabei Kommandant Emanuel Löchl. So gab es im vergangenen Jahr stolze 110 Einsätze zu vermelden, in welche die Kameraden insgesamt 2290 ehrenamtliche Stunden investierten. „Das ist der zweithöchste Wert in gut 150-jähriger Gredinger Feuerwehrgeschichte“, resümierte Löchl. Eine – allerdings wetterbedingt – höhere Zahl habe es lediglich 2013 gegeben. „Aber letztes Jahr hatten wir keinen Hitzesommer und auch keine Unwetter“, gab Löchl zu bedenken. Schon seit 2012 zeigten die Einsatzzahlen einen stetigen Aufwärtstrend. „Vor allem die Brandeinsätze haben deutlich zugenommen.“

„Schlachtfeld“ vorgefundenbei Unterfahrunfall

Auch heuer, wenngleich eben nicht hitzebedingt. „An vier Tagen sind wir sogar jeweils dreimal ausgerückt“, blickte der Kommandant zurück. Phasenweise wurde man gar tagtäglich an die Autobahn gerufen. Besonders schrecklich seien die sogenannten Unterfahrunfälle in Erinnerung, also wenn ein Auto unter die Karosserie eines größeren Lastwagens oder Anhängers rutscht. Einmal „hat sich uns vor Ort ein Schlachtfeld dargestellt“, so Löchl.

Immer öfter sei die Feuerwehr bei medizinischen Notfällen gefragt. Auch mit Kleintieren im eigenen Hause – in Form eines Skorpions nämlich – galt es sich zu beschäftigen. Nimmt man alle ehrenamtlichen Stunden zusammen, die die Gredinger Feuerwehr im vergangenen Jahr investiert hat, kommt man laut dem Kommandanten auf fast 14 000.

Den Wermutstropfen in der eindrucksvollen Bilanz 2024 musste der Kassier Yannik Winkler vermelden. Es sei ein Jahresdefizit von mehr als 10 500 Euro aufgelaufen.

Martina Löchl, Leiterin der Kinderfeuerwehr, die sich seit vergangenem Jahr „Gredinger Löschdrachen“ nennt, hatte dann aber schon Erfreulicheres im Gepäck: Sie kann heuer mit einem Zuwachs von acht Buben und Mädchen sowie damit auf eine Gesamtstärke von 26 Kindern rechnen. Fackelwanderung, Fotosafari sowie die Fahrt zur Feuerwehrerlebniswelt nach Augsburg zählten zu den Höhepunkten im vergangenen Jahr. Sie alle jedoch wurden überstrahlt durch den Sieg beim Kreiskinderfeuerwehrtag in Heideck.

Richtig gut zur Sache geht es auch bei der 15-köpfigen Jugendwehr, die von Lucas Löchl geleitet wird. 17 Ausbildungs- und Übungsabende absolvierte der Nachwuchs im vergangenen Jahr. Dreimal wurden Wissenstests abgenommen. Dabei erfreuten sich die Getesteten elffachen Edelmetalls – sechsmal gab es Gold, einmal Silber und viermal Bronze.

Der Vorsitzende Patrick Stadler verwies in seinem Bericht auf eine gleichbleibende Zahl von 326 Mitgliedern, darunter 92 Aktive. Er spannte den Bogen von der „leider nicht ganz so gut besuchten Maiwanderung“, für deren mangelnde Frequenz er die wohl zu lange Strecke verantwortlich machte, bis hin zum Aufleben der Nikolausfeier, die sich um so größerer Teilnehmerzahl erfreute.

Auch bei zwei Hochzeiten wirkte die Wehr mit – darunter auch seine eigene – „mein persönliches Highlight“, sagte Stadler schmunzelnd. Auch der Grillstand am Weihnachtsmarkt war ein voller Erfolg und spülte einiges Geld in die Kasse der Feuerwehr.

Schon jetzt darf man einem Klassiker im Jahr entgegenfiebern: dem Kappenabend, der heuer am Samstag, 15. Februar, über die Bühne gehen wird.

Ehrennadeln des Freistaatsfür Helfer bei Flutkatastrophe

Sonderbeifall und Ehrennadeln des Freistaats gab es in der Versammlung für die Gredinger Fluthelfer, die sich im vergangenen Jahr in Südbayern im Nachgang der Hochwasserkatastrophen engagierten. Es sind dies Kreisbrandmeister Franz-Xaver Steib, Vorsitzender Patrick Stadler sowie Tobias Dienstbier, Florian Holzmann und Markus Zapp.

Eine Ehrung für 40-jährige aktive Dienstzeit erfuhr Konrad Lang. Eine Würdigung erhielt außerdem Andreas Nagel, der nach 23 Jahren aus dem Vorstand ausschied, der an diesem Abend gewählt wurde. Neu im Gremium sind die Beisitzer Ernst Ferdinand Grolig, Samuel Krause und Maik Kühn. Neben Nagel gehören der Führung nun auch Tobias Dienstbier und Christian Harrer nicht mehr an.

Die traditionelle Hutsammlung für den Hilpoltsteiner Auhof und Regens Wagner in Zell ergab – von der Wehr aufgerundet – 700 Euro.

Text: Jürgen Leykamm für den Hilpoltsteiner Kurier, Ausgabe Nr. 6 - Donnerstag, 9. Januar 2025